Metalldesign
Lehre & Beruf
Was macht ein Metalldesigner (m/w/d)?
Metalldesign verbindet künstlerisches Handwerk mit moderner Technik. Metalldesignerinnen und -designer gestalten Gebrauchs- und Ziergegenstände aus Metall – etwa Schmuckstücke, Pokale, Schilder oder Münzen. Dabei kommen vielfältige Techniken zum Einsatz: Gravur, Gürtlerei und Metalldrückerei. Im Schwerpunkt Gravur wird mit Handstichel oder CNC-gesteuerten Maschinen gearbeitet. In der Gürtlerei werden Buntmetalle durch Biegen, Stauchen, Kleben oder Nieten bearbeitet. In der Metalldrückerei kommen sowohl manuelle als auch computergesteuerte Verfahren zum Einsatz, zum Beispiel zur Herstellung von Lampenschirmen.
Metalldesigner fertigen ihre Entwürfe mithilfe von CAD-Programmen an und setzen diese handwerklich um. Sie veredeln Oberflächen durch Polieren, Eloxieren oder Gravieren und kombinieren Materialien wie Glas oder Keramik. Die Lehre legt seit 2024 neue Schwerpunkte auf die Bereiche Metalldrückerei, Gürtlerei und Gravur. Zudem wurde die praktische Ausbildung intensiviert und die Prüfungsordnung überarbeitet.
Wie sieht das Arbeitsumfeld im Metalldesign aus?
Metalldesigner arbeiten vorwiegend in Werkstätten, Ateliers oder Produktionsbetrieben. Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreich und reicht von klassischer Handarbeit bis hin zur Arbeit mit CNC-gesteuerten Maschinen. Die Tätigkeiten umfassen unter anderem das Kleben, Nieten, Gravieren sowie das Einsetzen von Glas oder Keramik.
Das Arbeitsumfeld kann sowohl industriell als auch kunsthandwerklich geprägt sein. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der selbstständigen Berufsausübung – zum Beispiel als freiberuflicher Graveur oder Kunsthandwerker. Auch Teamarbeit sowie der direkte Kontakt zu Kundinnen und Kunden sind Teil des Berufsalltags.
Wie viel verdient eine Metalldesignerin?
Als Metalldesignerin kannst du in der Lehre im Schnitt mit folgendem Lehrlingseinkommen rechnen:
- im 1. Lehrjahr: 976 Euro
- im 2. Lehrjahr: 1.126 Euro
- im 3. Lehrjahr: 1.464 Euro
- im 4. Lehrjahr: 1.958 Euro
Lehrlinge haben Anspruch auf eine angemessene Vergütung, das sogenannte Lehrlingseinkommen (früher Lehrlingsentschädigung).
Mit zunehmender Berufserfahrung, speziellen Zusatzqualifikationen wie CNC-Technik oder einem Meisterabschluss kann das Einkommen steigen. Die wirtschaftliche Lage des Berufs gilt als stabil, da sowohl traditionelles Handwerk als auch moderne Technologien gefragt sind. Auch durch eine selbstständige Tätigkeit kann ein höheres Einkommen erzielt werden.
Um die Lehre zum Metalldesigner in Österreich zu beginnen, ist ein Pflichtschulabschluss erforderlich. Wichtig sind handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Eine sorgfältige Arbeitsweise sowie Freude an praktischer Arbeit – etwa beim Kleben, Nieten oder Gravieren – sind ebenfalls notwendig.
Vorausgesetzt werden außerdem eine gute Feinmotorik, präzises Arbeiten sowie Interesse an modernen Technologien wie CAD und CNC. Gute Deutschkenntnisse sind wichtig, um Arbeitsanweisungen zu verstehen und mit Kollegen zu kommunizieren. Die Ausbildungsreform 2024 stärkt die praktische Ausbildung und bringt eine klar strukturierte Prüfungsordnung mit sich.
Wie läuft die Metalldesign Lehre ab?
Die Lehre zum Metalldesigner dauert drei Jahre und ist dual aufgebaut – das heißt, sie findet sowohl im Lehrbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Seit 2024 wurden die Inhalte der Lehre überarbeitet und stärker auf die Praxis ausgerichtet. Ein zentrales Element dieser Neuerung ist die Spezialisierung: Lehrlinge entscheiden sich im Laufe der Ausbildung für einen von drei Schwerpunkten – Gravur, Gürtlerei oder Metalldrückerei.
Im Schwerpunkt Gravur lernst du, Metalloberflächen kreativ und technisch präzise zu gestalten. Mit speziellen Stahlsticheln (bei der Handgravur) oder Schneidfräsen (bei der maschinellen Gravur) bringst du Vertiefungen in Metall ein. Diese Technik wird zum Beispiel für die Herstellung von Prägestempeln, Münzen, Schildern oder dekorativen Schmuckstücken eingesetzt. Auch Gravuren an Gussformen für die Kunststoffverarbeitung gehören zum Berufsbild.
Im Schwerpunkt Gürtlerei verarbeitest du Buntmetalle wie Kupfer oder Messing zu hochwertigen Gebrauchs- und Ziergegenständen. Du lernst verschiedene Techniken wie Biegen, Stauchen, Treiben oder Bördeln. Ebenso wichtig sind Fügeverfahren wie Schweißen, Kleben oder Nieten. Typische Produkte sind Lampenschirme, Möbelbeschläge, Tafelgeräte aus Silber oder kirchliche Kunstgegenstände.
Der Schwerpunkt Metalldrückerei umfasst das Umformen von Blechscheiben zu runden oder ovalen Hohlkörpern. Das erfolgt entweder händisch mit Druckstählen oder maschinell mit CNC-gesteuerten Anlagen. Du stellst zum Beispiel Deckenrosetten, Pokale, Spezialtrichter oder technische Bauteile für die Industrie her. Weitere Bearbeitungsschritte wie Schleifen, Polieren, Glühen oder Schweißen sind Teil deiner praktischen Ausbildung.
Neben dem gewählten Schwerpunkt vermitteln Berufsschule und Lehrbetrieb wichtige Grundlagen in technischem Zeichnen, CAD, Werkstoffkunde und Arbeitssicherheit. Am Ende der Lehre steht die Lehrabschlussprüfung, die 2024 neu strukturiert wurde. Durch diese Spezialisierung auf einen Bereich und die praxisorientierte Ausbildung bist du bestens auf den Berufseinstieg vorbereitet.
- Werkunterricht
- Deutsch
- Physik
- Technisches Verständnis
- Handwerkliches Geschick
- Organisationsfähigkeit
- Umfeld: Werkstatt, Produktionshalle, Atelier
- Körperliche Anstrengung
- Feinmotorische Arbeit
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Welche Berufsaussichten hat man nach der Metalldesign Lehre?
Nach Abschluss des Lehrberufs Metalldesigner bieten sich vielfältige Möglichkeiten: Eine Anstellung in kunsthandwerklichen Werkstätten, in Gravur- oder Metalldrückereien sowie in industriellen Betrieben ist ebenso möglich wie eine selbstständige Tätigkeit. Besonders gefragt sind Fachkräfte mit CNC- und CAD-Kenntnissen.
Die Arbeitsmarktlage gilt als stabil. Weiterbildungen – etwa über WIFI, BFI oder Meisterkurse – ermöglichen eine Spezialisierung und Aufstiegschancen. Auch ein berufsbegleitendes Kolleg oder eine Fachschule für Design und Handwerk kann sinnvoll sein.
Wer die Voraussetzungen erfüllt, kann ein eigenes Gewerbe anmelden und den Weg in die selbstständige Berufsausübung wählen – etwa als Graveur, Gürtlerei-Spezialist oder Kunsthandwerker. Damit stehen die Chancen nach der Lehre gut, langfristig erfolgreich im Beruf Fuß zu fassen.
Metalldesign ist ein kreativer und technisch anspruchsvoller Lehrberuf mit Zukunft. Die neue Ausbildungsordnung seit 2024 bringt praxisnahe Schwerpunkte wie Gravur, Gürtlerei und Metalldrückerei. Wer gerne handwerklich arbeitet, technisches Interesse mitbringt und mit Materialien wie Glas, Keramik oder Metall umgehen möchte, ist hier richtig.
Die Lehre vermittelt umfassende Kompetenzen in Werkstatt und Schule und bereitet gezielt auf den Beruf vor. Die Verdienstmöglichkeiten sind bereits während der Lehre attraktiv, und die Berufsaussichten nach dem Abschluss gut. Ob in Anstellung oder als Selbstständiger – mit Engagement und Weiterbildung bietet die Lehre im Metalldesign viele Perspektiven.
Weitere Infos
Bildnachweis: „Junge Frau in der Werkstatt im Rahmen ihrer Metalldesign Lehre“ ©aerogondo – stock.adobe.com; „Lehrling in seiner Metalldesign Lehre“ ©Kadmy – stock.adobe.com