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Du hast deinen Schulabschluss in der Tasche, weißt aber noch nicht, wie es weiter gehen soll? Einerseits hattest du vor zu studieren, andererseits reizt es dich auch eine Lehre zu machen. Wie wäre es mit der Kombination aus Praxis und Studium?

Ein Duales Studium hat viele Eigenschaften, die für den einen Vorteil, für den anderen Nachteil sind. Entscheide für dich selbst, was Vor- und Nachteile sind und was für deine Entscheidung wichtig ist.

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Vorteile im Dualen Studium

Ein Duales Studium bietet diese Kombination aus Theorie und Praxis, verbunden mit zahlreichen Vorteilen, wie der Praxisnähe, den Übernahmechance, den finanziellen Vorteile und den Abschlüssen.

Finanzielle Vorteile

Bei einem Dualen Studium wirst du sowohl für deine praktische Tätigkeit im Unternehmen als auch für deine theoretische Ausbildung in der Hochschule bzw. Berufsakademie vergütet. Du bekommst eine monatliche Praktikantenvergütung bzw. Lehrlingsentschädigung von deinem Arbeitgeber, die sich danach richtet, ob du in einem Lehr- oder Praktikantenverhältnis bist.

In einer Berufsausbildung ist es üblich, dass die Lehrlingsentschädigung jährlich ansteigt. Eine genaue Regelung gibt es allerdings nicht. Sie kann von Lehrbetrieb zu Lehrbetrieb variieren. Ein weiterer Vorteil: Teilweise werden die anfallenden Studiengebühren übernommen.

Kürzere Studiendauer

Meist kannst du bereits nach 6 Semestern einen staatlich anerkannten Bachelor-Abschluss machen. Die Regelstudiendauer beträgt 6 bis 10 Semester. Im Gegensatz zu einer Berufsausbildung plus anschließendem Studium (oder umgekehrt) hast du bei der ausbildungsintegrierenden Variante schon nach 6 Semestern die Möglichkeit, beide Abschlüsse zu erwerben. Dein Vorteil: Du „sparst“ ca. 3 Jahre.

Erwerb von 2 Abschlüssen

Am Ende eines ausbildungsintegrierenden Dualen Studiums erhältst du neben dem Studienabschluss auch einen Berufsabschluss. Du hast also zusätzlich zu deinem „Bachelor“ auch noch einen Abschluss in einem anerkannten Lehrberuf, z.B. Bachelor of Arts Fachrichtung Handel plus den Abschluss im Lehrberuf Einzelhandel. Den Berufsabschluss bekommst du nach der Abschlussprüfung vor der Lehrlingsstelle der zuständigen Wirtschaftskammer.

Gute Studienbedingungen

Vor allem an Berufsakademien, die neben Universitäten und Fachhochschulen ein Duales Studium anbieten, gibt es sehr gute Rahmenbedingungen. Kurse, Studien- und Lerngruppen finden in kleinerem Rahmen statt und du erhältst eine individuelle Betreuung durch die Dozenten. Vorteilhaft ist, dass die Berufsakademien zudem meist erstklassig und modern ausgestattet sind.
Darüber hinaus ist ein Duales Studium so aufgebaut und organisiert, dass das Zusammenspiel von Studium und Ausbildung bzw. vertieften Praxisphasen reibungslos funktioniert.

Praxisnähe

Der große Vorteil eines Dualen Studiums gegenüber einem regulären Studiums ist, dass es sehr praxisorientiert angelegt ist. Du verbringst in der Regel etwa die Hälfte der Studienzeit im Unternehmen. Somit lernst du die Arbeitswelt bereits sehr früh kennen und hast später die Chance, schnell ins Berufsleben zu starten.
Zudem steigen deine Berufschancen durch den praktischen Ausbildungsanteil, bei dem du zugleich wichtige „Schlüsselqualifikationen“ (wie z.B. Kommunikations- und Teamfähigkeit) erwirbst. Dadurch, dass du von Anfang an in einem Unternehmen eingebunden bist, hast du auch viele Möglichkeiten, schon zu Studienzeiten Geschäftskontakte zu knüpfen.

Gute Übernahmechancen

Da der Lehr- bzw. Praktikumsbetrieb Zeit und Geld in dich und deine Ausbildung bzw. Einarbeitung investiert hat, wird er auch Interesse daran haben, dich nach dem Abschluss als Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin zu halten und dir eine Übernahme anbieten. Sollte dies nicht möglich sein, hat dir das Duale Studium trotzdem Vorteile auf dem Arbeitsmarkt und gute Karrierechancen verschafft.

Nachteile eines Dualen Studiums

Die aufgezählten Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Um dich wirklich für das Richtige zu entscheiden, solltest du die Nachteile, die ein Duales Studium mit sich bringt, nicht außer Acht lassen.

Eingeschränkte Zeitplanung

In den Praxisphasen musst du nach der Arbeit oft auch zur Berufsschule gehen. In den Theoriephasen stehen am Ende der Vorlesungen, wie bei einem gewöhnlichen Student, wichtige Klausuren an. Da im Frühjahr und Sommer nicht die Möglichkeit besteht, die Semesterferien zu genießen und sich zu erholen, gestaltet sich das Duale Studium als sehr arbeits- und zeitintensiv. Anspruch auf Urlaub hast du wie ein normaler Lehrling, also zwischen 25 und 30 Tagen pro Jahr.

Geringe Flexibilität bei der weiteren Laufbahn

Durch die Fixierung auf ein Unternehmen und ein Arbeitsgebiet hast du nicht die Möglichkeit mittels Praktika andere Gebiete und Firmen kennenzulernen. Aufgrund der praktisch orientierten Ausbildung dringst du nur sporadisch in Randbereiche deines Gebietes vor und hast nicht immer die Option, deinen Horizont auch wissenschaftlich zu erweitern. Das erschwert die Möglichkeit später zu promovieren bzw. als Dozent an einer Hochschule zu arbeiten.

Es ergibt sich nur selten die Chance im Studienrahmen ins Ausland zu gehen und eine andere Sprache und Kultur kennenzulernen.

Sollte dir der Studiengang/Beruf schlussendlich doch nicht gefallen und du möchtest abbrechen, darf der Arbeitgeber die Rückzahlung der Studiengebühren verlangen. Es kann also passieren, dass du entweder mit finanziellen Altlasten ausscheidest oder dich jeden Tag zum Arbeiten/Lernen zwingen musst.

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Bildnachweis: „Studentin beim Lernen in der Bibliothek" © Pressmaster / Shutterstock.com