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Pflegeberufe

Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir: Fachkräfte in der Pflege sind enorm wichtig, ohne sie bricht unser komplettes Gesundheitssystem zusammen. Pflegeassistenten, operationstechnische Assistenten oder Sozialbetreuer – sie helfen uns bei Krankheiten, behandeln uns bei Verletzungen und versorgen uns mit Medikamenten. Doch eine Lehre in der Pflege bringt nicht nur der Gesellschaft etwas, auch du kannst von einer Pflegeausbildung profitieren.

Warum eine Ausbildung in der Pflege?

Einen Pflegeberuf zu erlernen, hat für dich vor allem 3 große Vorteile:

  • Du arbeitest mit Menschen.
  • Die Arbeit in der Pflege ist sinnstiftend.
  • Ein Pflegeberuf ist systemrelevant und zukunftssicher.

Zuallererst hilfst du in der Pflege natürlich Menschen dabei, ihren Alltag zu bestreiten oder schwierige Situationen zu bewältigen. Arbeitest du gerne mit Menschen, gibt es sicher kaum einen Beruf, der dir mehr zurückgibt. Damit verbunden: Deine Arbeit ist sinnstiftend. Du hilfst tagtäglich Menschen und weißt am Ende des Tages genau, wofür du gearbeitet hast. Pflegeberufe tragen also einen großen Teil zu einer funktionierenden Gesellschaft bei.

Hinzu kommt, dass dein Beruf systemrelevant ist – auch dieser Begriff hat seit der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Pflegeberufe sind unerlässlich und gepaart mit dem Fachkräftemangel in der Branche ergeben sich für dich sichere Zukunftsaussichten. Als Pflegekraft wirst du überall händeringend gesucht und kannst dir deinen Arbeitgeber quasi aussuchen.

Alles gute Argumente, um eine Lehre in der Pflege zu beginnen, oder?

Allgemeine Informationen zu Pflegeberufen

Welche Pflegeberufe gibt es in Österreich? Übersicht

Pflegekräfte werden in Österreich stark gesucht und wegen des Fachkräftemangels wurde das Ausbildungssystem in der Pflege 2016 reformiert. Eine Pflegeausbildung kannst du in folgenden 3 Bereichen machen:

  • Pflegeassistenz (PA)
  • Pflegefachassistenz (PFA)
  • Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in (DGKP)

Auch ein Studium in der Pflege ist möglich. Allerdings kannst du Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in nur noch bis Ende 2023 über den Weg einer dualen Ausbildung werden, danach erlernst du den Beruf ausschließlich über ein Studium an einer Hochschule. Weitere Pflegeberufe, in die du über eine Weiterbildung oder ein Studium einsteigen kannst, sind zum Beispiel:

  • Hebamme
  • Operationstechnische Assistenz (OTA)
  • Diplom-Sozialbetreuung für Altenarbeit
  • Fach-Sozialbetreuung für Altenarbeit
  • Diplomierte Psychiatrische
  • Gesundheits- und Krankenpfleger/in
  • Heimhilfe inkl. Unterstützung bei derBasisversorgung (UBV)
  • 24-Stunden-Betreuung
  • Heimleitung von Senioren- und Pflegeheimen

Neben der Pflege gibt es natürlich auch zahlreiche medizinische Jobs, die interessant für dich sein könnte. Schau dir dazu unsere Übersicht über Medizinische Berufe an.

Die Pflegeberufe in Österreich wurden mit dem neuen Gesundheits- und Krankenpflegegesetz von 2016 neu geordnet. Welche Pflegeberufe damit reformiert wurden und wie du eine Lehre darin machen kannst, stellen wir dir im Folgenden genauer vor.

Pflegeassistenz (PA)

Als Pflegeassistent/in (früher: Pflegehelfer/in) gehören vor allem die Betreuung pflegebedürftiger Menschen und die Unterstützung der Fachkräfte des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Ärzte zu deinen hauptsächlichen Aufgaben. Den Patienten hilfst du beim Aufstehen, der täglichen Körperpflege und, falls nötig, beim Essen. Außerdem beziehst du Betten und bettest Patienten um. Darüber hinaus sorgst du natürlich für Sauberkeit und Hygiene im Zimmer.

Doch auch für die medizinische Versorgung der Patienten bist du zuständig: Du verabreichst Arzneimittel, führst Blut-, Harn- und Stuhluntersuchungen durch, versorgst Wunden, überwachst die medizinischen Geräte und hast stets ein Auge auf Puls, Blutdruck, Atmung und Temperatur der Patienten.

Pflegeassistent/innen arbeiten entweder in einer medizinischen Einrichtung oder führen Hausbesuche bei den Patienten durch. Die Ausbildung als Pflegeassistent/in dauert ein Jahr und findet an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen statt.

Pflegefachassistenz (PFA)

Als Pflegefachassistenz liegen deine tagtäglichen Aufgaben vor allem in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen und der Unterstützung diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger und Ärzte. Deren Anweisungen setzt du eigenverantwortlich um, dabei gehen deine Kompetenzen über die der Pflegeassistent/innen hinaus. Zu deiner eigenverantwortlichen Arbeit gehören zum Beispiel die Überwachung von Puls, Blutdruck, Atmung und Temperatur der Patienten und die Dokumentation dieser Werte. Außerdem verabreichst du als Pflegefachassistenz Injektionen, schließt Infusionen an oder ab, führst EKG, EEG oder Lungenfunktionstests durch, versorgst Wunden, legst Bandagen und nimmst Blut ab. Nicht zuletzt gehört auch die Unterstützung von Angehörigen der Patienten zu deinen Aufgaben.

Die Ausbildung zur Pflegefachassistenz absolvierst du innerhalb von 2 Jahren an einer der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen.

Achtung! Beendest du deine Ausbildung als Pflegeassistenz nach dem 31.12.2024, wirst du ausschließlich im Langzeitpflegebereich und demnach nicht in einem Krankenhaus arbeiten.

Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in (DGKP)

Inhalt der Ausbildung als Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger ist ebenso die Betreuung kranker und pflegebedürftiger Menschen im Krankenhaus oder anderen medizinischen Einrichtungen. Aber damit nicht genug: Auf Anordnung von Ärzten führst du auch zahlreiche medizinische Maßnahmen durch: Du verabreichst beispielsweise Injektionen, setzt Infusionen und Katheter, legst Magensonden und entfernst Drainagen und Nähte. Außerdem assistierst du teilweise bei chirurgischen Eingriffen. Die Lehre als Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in ist also vielseitiger, als die meisten denken.

Achtung! Dieser Lehrberuf befindet sich gerade im Wandel: Eine klassische duale Ausbildung in den Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege ist nur noch bis Ende 2023 möglich, neue Ausbildungsplätze werden hierfür also gar nicht mehr vergeben. Ab 2024 erfolgt die dreijährige Ausbildung im Rahmen eines Bachelorstudiums dann an Fachhochschulen.

Spezialisierungen in der Pflege

Hast du eine Ausbildung im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege absolviert, stehen dir diverse Möglichkeiten offen, dich mit einer Weiterbildung auf einen ganz bestimmten Fachbereich in der Pflege zu spezialisieren. Dazu gehört zum Beispiel die Weiterbildung in der Kinder- und Jugendlichenpflege, Psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflege oder (Kinder-)Intensivpflege. Folgende Spezialisierungen gibt es in der Pflege:

  • Anästhesiepflege
  • Hospiz- und Palliativversorgung
  • Intensivpflege
  • Kinder- und Jugendlichenpflege
  • Kinderintensivpflege
  • Krankenhaushygiene
  • Pflege bei Nierenersatztherapie
  • Pflege im Operationsbereich
  • Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege
  • Psychogeriatrische Pflege
  • Wundmanagement und Stomaversorgung

Hebamme

Möchtest du Hebamme werden, musst du ebenfalls ein Studium absolvieren. Das Bachelorstudium Hebamme kannst du derzeit an 7 Fachhochschulen in Österreich absolvieren, zum Beispiel am FH Campus Wien.

Deine Hauptaufgabe als Hebamme ist die Betreuung der Frauen vor, während und nach der Geburt ihres Kindes. Du stehst mit allen Informationen rund um Schwangerschaft und Geburt zur Seite und beantwortest alle Fragen der werdenden oder jungen Eltern. Außerdem führst du Vorsorgeuntersuchungen durch und kontrollierst die Lage, Herztöne und Größe des Kindes. Auch Geburtsvorbereitungskurse oder Schwangerschaftsgymnastik bietest du als Hebamme an – die Rundum-Betreuung für werdende Eltern und Kind also.

Bei der Geburt der Kinder bist du sowohl im Krankenhaus anwesend als auch bei Hausgeburten direkt zuhause bei den Patienten. Dabei hast du stets den Gesundheitszustand von Mutter und Kind im Auge und assistierst, falls ein operativer Eingriff nötig ist. Nach der Geburt bestimmst du dann Geschlecht sowie Größe und Gewicht des Kindes und überprüfst Reflexe und Atmung. In den ersten Wochen nach der Geburt übernehmen Hebammen weiterhin die Betreuung und Unterstützung der Mutter, zum Beispiel beim Stillen.

Übrigens gibt es in Österreich keine spezielle Bezeichnung für männliche Hebammen, weshalb du hinter Stellenanzeigen für Ausbildungsplätze oft den Zusatz (m/w/d) sehen wirst.

Welcher Beruf interessiert dich?

Ausbildung: Ablauf, Voraussetzungen, Gehalt

Wie läuft die Pflegeausbildung ab?

Seit 2016 gilt die dreigliedrige Ausbildungen in der Pflege. Die Pflegeberufe in Österreich wurden im Zuge dessen um die Pflegefachassistenz erweitert, damit gibt es 3 Berufsgruppen in der Pflege:

  • Pflegeassistenz (früher Pflegehilfe)
  • Pflegefachassistenz
  • gehobener Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege (diplomiert)

Dabei ist der Job als Pflegefachassistent/in eine Mittelstufe zwischen den beiden anderen Berufen in der Pflege und soll den gehobenen Dienst entlasten. Eine Ausbildung im gehobenen Dienst ist ab 2024 nur noch an Fachhochschulen in Form eines Studiums möglich, die beiden anderen Pflegeausbildungen finden weiterhin an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen statt. Die Schulen und Lehrgänge im Bereich Pflege gehören teilweise zum Krankenhaus oder stehen zumindest in Verbindung damit.

Pflegeassistent/innen können die Ausbildung in nur 1 Jahr abschließen, die Ausbildung als Pflegefachassistent/in dauert 2 Jahre. Die Ausbildungsdauer im gehobenen Dienst beträgt 3 Jahre. Eine Weiterbildung von der Pflegeassistenz zur Pflegefachassistenz und weiter zum gehobenen Pflegedienst ist möglich. In der Pflege hast du also gute Karriere- und Aufstiegschancen.

Inhalt deiner einjährigen Ausbildung als Pflegeassistent/in sind 1.600 theoretische sowie praktische Stunden. Hast du ein Studium der Human- oder Zahnmedizin abgeschlossen, kannst du die Pflegeausbildung auf 680 Stunden verkürzen. Die Ausbildung als Pflegefachassistent/in umfasst hingegen 3.200 Stunden und dauert demnach 2 Jahre. Nach deiner mündlichen Abschlussprüfung erhältst du dann ein Zeugnis und kannst in den Job starten.

Welche Voraussetzungen gibt es für eine Pflegeausbildung?

Deine Pflegeausbildung findet an einer der Schulen für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege statt. Für die Ausbildung als Pflegeassistent/in musst du 9 Schulstufen absolviert haben, für die Ausbildung als Pflegefachassistent/in 10 Schulstufen. Die Ausbildung als diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger verlangt sogar Matura.

Außerdem musst du die gesundheitliche Eignung für Pflegeberufe mitrbingen und vertrauenswürdig sein. Ebenso wird es vor der Ausbildung ein Aufnahmegespräch oder einen Test geben und du musst mindestens 17 Jahre alt sein. Eine Ausnahme – nämlich die Ausbildung in der Pflege ab 15 – stellen wir dir weiter unten vor.

Wie finanziere ich meine Pflegeausbildung?

Für deine Pflegeausbildung in Österreich erhältst du einen Ausbildungszuschuss von 600 Euro pro Monat. Steigst du von einem anderen Pflegeberuf zur Pflegeassistent/in um oder bist Wiedereinsteiger, bekommst du 1.400 Euro pro Monat in Form eines Pflegestipendiums.

Weitere Informationen zu Berufen in der Pflege

Fort- und Weiterbildung (Fortbildungspflicht)

Bist du in einem der Pflegeberufe tätig, musst du deine Kompetenzen du dein Fachwissen regelmäßig auffrischen und an den Status quo anpassen. Du bist sogar gesetzlich dazu verpflichtet, regelmäßig an einer Weiterbildung in berufsrelevanten Bereichen teilzunehmen – das schreibt die sogenannte Fortbildungspflicht in Österreich vor. In den Pflegeassistenzberufen ist eine Fortbildungsdauer von 40 Stunden innerhalb von 5 Jahren vorgeschrieben. Hast du eine Ausbildung bzw. ein Studium im gehobenen Pflegedienst abgeschlossen, musst du sogar 60 Fortbildungsstunden innerhalb von 5 Jahren absolvieren.

Pflegeausbildung ab 15 Jahren

Wegen der demografischen, epidemiologischen und ökonomischen Entwicklungen sind die Anforderungen an Pflege und Medizin deutlich gewachsen. Eins steht dabei fest: Es gibt zu wenig Fachpersonal in der Pflege. Um diesem Trend entgegenzuwirken, kannst du in Österreich nun auch schon mit 15 Jahren, also direkt nach der Pflichtschule, eine Lehre in der Pflege beginnen. An den Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) wird seit Herbst 2022 an 2 Standorten, nämlich Kirchdorf und Freistadt, eine Ausbildung ab dem 15. Lebensjahr angeboten. Als „Pflegestarter/in“ kannst du dich dann bis zur Stufe der Pflegefachassistenz ausbilden lassen.

Im 1. Jahr Ausbildungsjahr als Pflegestarter/in stehen vor allem Allgemein- und Persönlichkeitsbildung sowie theoretische Inhalte der Heimhilfe auf dem Lehrplan. Später kannst du dich je nach Interesse auf einen bestimmten Berufszweig spezialisieren. Nach dem 2. Lehrjahr machst du den optionalen Abschluss zur Pflegeassistenz und qualifizierst dich damit für weitere Ausbildungen wie Pflegefachassistenz, Fachsozialbetreuung oder medizinische Assistenzberufe.

Wie viel verdient man in der Pflege?

Dein Gehalt in der Pflege liegt in Österreich zwischen 20.000 und 50.000 Euro brutto im Jahr (Quelle: lohnanalyse.de). Als Krankenschwester bzw. Krankenpfleger liegt dein Durchschnittsgehalt zum Beispiel bei 32.000 Euro, das sind 2.700 Euro brutto im Monat.

Dabei spielt es natürlich eine Rolle, mit welchem Abschluss und mit welcher Ausbildung du in der Pflege einsteigst. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung in der Pflege wirst du generell mehr verdienen als ohne Ausbildung, aber mit einem abgeschlossenen Studium stehen deine Chancen noch besser. Zur Orientierung: Als Berufseinsteiger bekommst du nach deiner Ausbildung im Schnitt zwischen 1.500 und 2.000 Euro monatlich, mit mehr Berufserfahrung steigt dein Gehalt in der Pflege deutlich. Nimmst du an einer Weiterbildung teil oder spezialisierst dich auf einen bestimmten Fachbereich in der Pflege, kannst du auch mit einem höheren Verdienst rechnen.

Und auch der Arbeitsort spielt eine Rolle beim Gehalt. Vergleicht man die Gehälter der Pflegeberufe in Österreich, wird deutlich, dass du in Kärnten, Steiermark und Tirol am meisten verdienst. Spitzenreiter im Bereich Pflege ist dabei Kärnten mit über 38.000 Euro brutto im Jahr. Weniger verdienst du in den Bundesländern Niederösterreich und Burgenland, am wenigsten in Voralberg mit knapp unter 30.000 Euro. Wien, Oberösterreich und Salzburg liegen im Mittelfeld, wobei dein Gehalt in der Pflege in Wien zum Beispiel bei knapp 31.000 Euro liegt.

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Bildnachweis: „Pflegerin bei der Arbeit“ ©InsideCreativeHouse – stock.adobe.com