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Tischlereitechniker / Tischlereitechnikerin
Lehre & Beruf

Lehre Tischlereitechniker

Du bist auf der Suche nach einem handwerklichen Beruf, der sich nicht nur auf die reine Ausbildung konzentriert, sondern auch in die Technik geht? Berufe, in denen du mit Holz arbeiten kannst, interessieren dich sehr? Dann ist die vertiefte Lehre in der Tischlereitechnik vielleicht genau das richtige für dich. Denn in dieser Lehre kannst du dich auf 1 der 3 Gebiete vertiefen und nach der Lehre viele verschiedene Berufe ausüben. Wir geben dir hier alle wichtige Informationen zu dem Beruf und der Lehre.

Berufsbild Tischlereitechniker / Tischlereitechnikerin

Handwerk und Programmieren… Klingt für dich wie ein Widerspruch? Nicht für den Tischlereitechniker! In diesem Beruf gehen Tischlerhandwerk und IT-Systeme Hand in Hand.

Was macht ein Tischlereitechniker (m/w/d)?

Die Lehre Tischlereitechniker ist ähnlich aufgebaut wie die Lehre zum Tischler, dauert aber ein Jahr länger und vermittelt dir neben den Grundlagen der Holzbearbeitung noch vertiefte Kenntnisse in organisatorischen und technischen Bereichen. Die Lehre zum Tischlereitechniker ist also eine Erweiterung der Lehre zum Tischler. Als Tischlereitechniker stellst du nicht nur Produkte aus Holz her, sondern steuerst und überwachst den gesamten Produktionsablauf bis hin zum fertigen Produkt.

Neben dem allgemeinen Teil der Lehre, den alle Lehrlinge erhalten, ist die Lehre zum Tischlereitechniker in die 3 Schwerpunkte Planung, Produktion oder Modell- und Formenbau unterteilt. Wir zeigen dir jetzt, wie genau sich der jeweilige Schwerpunkt in der Lehre gestaltet.

Tischlereitechnik Schwerpunkt Planung

Im Schwerpunkt Planung lernst du in erster Linie, wie du Möbelstücke und andere Holzgegenstände nach Kundenwünschen entwirfst und gestaltest. Zum Erstellen von Skizzen und Plänen benutzt du CAD-Programme (spezielle Designprogramme). Um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen, stehst du in Austausch mit den Kunden und berätst sie zu den geeigneten Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten. Daneben übernimmst du auch organisatorische Aufgaben, planst beispielsweise Produktionsabläufe, programmierst Produktionsmaschinen und kümmerst dich darum, dass die Produktion reibungslos abläuft. Nach der Produktion überprüfst du die Qualität der hergestellten Produkte.

Tischlereitechnik Schwerpunkt Produktion

Im Schwerpunkt Produktion hast du ähnliche Aufgaben, allerdings bist du hauptsächlich mit dem Produktionsprozess der Holzprodukte beschäftigt: Du programmierst und bedienst CNC-Maschinen (computergesteuerte Produktionsmaschinen), überwachst den gesamten Produktionsprozess und stellst sicher, dass die Holzprodukte am Ende in der gewünschten Qualität das Werk verlassen. Wenn an den Maschinen Störungen auftreten, veranlasst du die entsprechenden Reparaturen. Zusätzlich hast du auch im Schwerpunkt Produktion die verwaltende und organisatorische Aufgaben, wie z. B. das Durchführen von Bestellungen oder die Organisation von Baustellen.

Tischlereitechnik Schwerpunkt Modell- und Formenbau

Entscheidest du dich für den Schwerpunkt Modell- und Formenbau, dann besteht deine Aufgabe darin Modelle, Bauelemente, Werkzeuge, Prototypen und Formen aus Holz, Kunststoff oder Metall herzu stellen. Diese Modelle werden dann als Vorlage für Einzel- und Serienfertigungen verschiedener Produkte verwendet. Auch hier bedienst du CNC-Maschinen sowie 3D-Drucker, Gussmaschinen und andere Maschinen, um technische Modelle zu erstellen. Anschließend baust du die Einzelstücke zusammen und bringst das Modell durch Schleifen, Sägen und Fräsen in Form.

Doch warum ist es so wichtig, dass du diese Modelle anfertigst? Ganz einfach: Bevor neue Holz-, Kunststoff- oder Metallprodukte in Serienproduktion gehen können, wird ein detail- und maßstabgetreues Modell benötigt, das als Vorlage für die Serienfertigung fungiert. Außerdem können die Modelle, die du herstellst, für Demonstrationszwecke bei Kunden benutzt werden. Deswegen werden in der Industrie immer wieder Modellbauer und Modellbauerinnen gebraucht.

Die Fachrichtung als Modellbauer oder Modellbauerin ist übrigens sehr neu. Bis zum 01.09.2022 konnte man noch eine eigene Lehre im Modellbau machen und danach als Modellbauer oder Modellbauerin arbeiten. Doch diese Lehre ist zum 01.09.2022 ausgelaufen, seitdem kannst du Modellbauer bzw. Modellbauerin nur werden, wenn du die Lehre in der Tischlereitechnik mit dem Schwerpunkt Modell- und Formenbau absolvierst.

Übrigens arbeitest du im Lehrberuf Tischlereitechniker nicht nur mit Holz, sondern auch Metall, Kunststoff, Glas und andere Materialien. Wenn du also auf der Suche nach einem Handwerksberuf bist, in dem du mit verschiedenen Materialien arbeitest, dann ist dieser Lehrberuf vielleicht genau das Richtige für dich.

Holz bohren Holz bearbeiten Holz messen

Wo arbeitet ein Tischlereitechniker?

Nach deiner Ausbildung kannst du in Tischlereien, in holzverarbeitenden Industriebetrieben oder bei Planungsbüros arbeiten. Deine Arbeitsorte sind vor allem Büroräume, Werkstätten und Produktionshallen, aber auch Baustellen.

Tischlereitechnikerinnen arbeiten zusammen im Team mit ihren Kollegen und anderen Fachkräften – je nach Kundenwunsch.

Ausbildung zum Tischlereitechniker / zur Tischlereitechnikerin

Wie werde ich Tischlereitechniker?

Um Tischlereitechniker in Österreich zu werden, musst du eine 4-jährige Lehre abschließen. Hierbei handelt es sich um eine duale Lehre, deine Lehrzeit ist zwischen dem Betrieb, in dem du angestellt bist, und einer Berufsschule geteilt. Wie bei jeder Lehrlingsausbildung musst du für die Lehre Tischlereitechniker mindestens die 9-jährige Schulpflicht abgeschlossen haben. Daneben sind gute Noten in Werken/Technik, Mathematik und Kunst von Vorteil. Ebenso verlangt dieser Beruf eine gute Organisationsfähigkeit, handwerkliches Geschick und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen.

Wie läuft die Lehre zum Tischlereitechniker ab?

Du interessierst dich für den Beruf Tischlereitechniker? Dann möchtest du sicher wissen: Wie werde ich Tischlereitechniker? Tischlereitechnik ist ein Lehrberuf, das bedeutet, du musst eine Lehre absolvieren. Diese ist dual aufgebaut, das heißt du bist im Wechsel in Lehrbetrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Tischlereitechnikerin und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir dagegen das nötige theoretische Hintergrundwissen vermittelt.

Am Ende deiner Lehrzeit nimmst du an der Lehrabschlussprüfung teil, die sich aus einer praktischen und einer theoretischen Prüfung zusammensetzt. Weitere Infos zur Prüfung sowie den Inhalten und dem Ablauf der Lehre findest du in der Ausbildungsordnung für Tischlereitechniker.

Was lernen Lehrlinge in der Lehre zum Tischlereitechniker?

Die ersten 3 Jahre der Ausbildung gleichen sich dem Lehrinhalt für den Beruf Tischler, denn die Lehre zum Tischlereitechniker ist eine Vertiefungslehre, die 1 zusätzliches Ausbildungsjahr anhängt. Dieses zusätzliche Jahr dient dazu, bestimmte Ausbildungsbereiche stärker zu betonen und zu vertiefen. Wie bereits erwähnt, kannst du dich auf insgesamt 3 Schwerpunkte vertiefen. In dem allgemeinen Teil der Ausbildung lernst du zum Beispiel:

  • Die Eigenschaften zahlreicher Holzarten
  • Wie man Materialien wie Holz, Kunststoff, Metall oder Glas verarbeitest
  • Bearbeitungstechniken wie Bohren, Sägen, Hobeln, Schleifen
  • Oberflächenbehandlung
  • Wie du Möbel, Türen und Co. erstellst

In der Berufsschule erhältst du eine Allgemeinbildung in Fächern wie Deutsch, Mathe oder Politische Bildung sowie fachspezifisches Wissen.

Tischlereitechniker: Voraussetzungen für den Lehrberuf

Schulfächer
  • Werken/Technik
  • Mathe
  • Kunst
Stärken
  • Organisationsfähigkeit
  • Körperliche Fitness
  • Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Tischlereien, Werkstätte oder Produktionshallen
  • Handwerkliche Tätigkeit
  • Kontakt mit Kunden

Auch wenn du in der Schule nicht ganz die passenden Noten für die Lehrstelle erreicht hast, solltest du dich dennoch für die Stelle bewerben. Denn in der Tischlereitechnik zählt vor allem, dass du dich für den Beruf begeistert und die wichtigsten Soft Skills mitbringst, statt perfekte Noten.

Art der Ausbildung:
Lehre (Lehrbetrieb & Berufsschule)
Art der Ausbildung: Lehre (Lehrbetrieb & Berufsschule)
Dauer der Ausbildung:
4 Jahre
Dauer der Ausbildung: 4 Jahre
Lehrlings­einkommen:
863 € – 1.879 €
Lehrlings­einkommen: 863 € – 1.879 €

Wie viel verdient man als Tischlereitechniker in der Lehre?

Bei der dualen Lehre handelt es sich um eine vergütete Ausbildung. Wie hoch dein Lehrlingseinkommen, früher Lehrlingsentschädigung, letztendlich ausfällt, ist vor allem von dem Kollektivvertrag abhängig, unter dem du angestellt bist. Allgemein gilt aber, dass du als Lehrling in der Tischlereitechnik mindestens folgendes Einkommen erhältst:

  • 1. Lehrjahr: 863 Euro
  • 2. Lehrjahr: 1.110 Euro
  • 3. Lehrjahr: 1.505 Euro
  • 4. Lehrjahr: 1.879 Euro

Übrigens erhalten Lehrlinge, die nach Vollendung des 18. Lebensjahres die Lehre beginnen, ein erhöhtes Lehrlingseinkommen bis zum Ende des 2. Lehrjahres.

Quelle: Wirtschaftskammer Österreich (WKO)

Passt der Lehrberuf Tischlereitechniker / Tischlereitechnikerin zu mir?

Die Lehre zum Tischlereitechniker passt zu dir, wenn:

  • du einen handwerklichen Job machen möchtest
  • du dich für die technischen Elemente des Berufs interessierst
  • du unempfindlich gegenüber Lärm und Staub bist

Ein anderer Beruf als Tischlereitechniker eignet sich wahrscheinlich besser, wenn:

  • du körperlich nicht fit bist oder keine schweren Sachen heben kannst
  • du ungern mit Computer-Software arbeitest
  • du keinen Kundenkontakt willst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Geschafft – du hast die Tischlereitechniker-Lehre erfolgreich absolviert. Möchtest du deine Karriere nun noch weiter ankurbeln, bieten sich zahlreiche Weiterbildungen an.

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung (Spezialisierung) Ausbildungen
  • Aufstiegsfortbildung (Weiterbildung)
  • Studium

Welche Tischlereitechnik-Weiterbildung sich potenziell für dich eignet, das erfährst du jetzt.

Obwohl du dich schon in der Lehre auf eines der drei Fachgebiete spezialisiert hast, kannst du dich auch nach der Lehre weiter spezialisieren. Du kannst dein Wissen unter anderem in folgende Richtungen vertiefen:

  • Produktentwicklung, Design, Planung und Konstruktion
  • Technische Zeichnungen oder Dokumentation
  • Gießereierzeugnisse
  • Fertigungsautomation, Werkzeugmaschinen, CNC-Technik, CIM-Technik, CAD-Technik
  • Kunststoff-, Holz- oder Metallprodukte
  • Oberflächenbehandlung

Bei der Lehre zum Tischlereitechniker handelt es sich ja schon um eine Weiterbildung der Ausbildung zum Tischler. Möchtest du dich aber noch weiter ausbilden lassen, dann kannst du zum Beispiel die Meisterprüfung machen und selbst Lehrlinge ausbilden. Außerdem kannst du je nach Spezialisierung in der Lehre Mitarbeiterverantwortung übernehmen und dich zum Betriebsleiter hocharbeiten. Als Tischlereitechniker kannst du dich auch selbständig machen und deinen eigenen Betrieb mit eigenen Mitarbeitern gründen.

Zudem berechtigt dich eine abgeschlossene Ausbildung als Tischlereitechniker dazu, einige Berufe auszuüben, sofern du den Befähigungsnachweis für den jeweiligen Beruf hast. Diese Berufe sind zum Beispiel:

  • Bootsbauer
  • Binder
  • Tischler
  • Modellbauer
  • Drechsler

Interessierst du dich für die künstlerischen Aspekte der Tischlereitechnik, beispielsweise wenn du dich auf den Modellbau spezialisiert, so könnte ein Studium in der Bildenden Kunst spannend für dich sein oder ein anderes Design-Studium, wie Industrial Design oder Design und Produktmanagement. Interessieren dich aber vor allem die technischen Aspekte des Berufs, dann ist ein Technik-Studium zum Beispiel technisches Management, Medientechnik oder Holztechnologie spannend für dich.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Tischlereitechniker

Berufe im Handwerk gibt es schon seit Jahrtausenden und es wird diese Berufe noch sehr lange geben. Denn Möbel und andere Produkte als Holz werden immer gebraucht werden. Vor allem, da es sich bei Holz um einen umweltfreundlichen, erneuerbaren Rohstoff handelt, der auch in Zukunft immer wichtiger sein wird.

Und wie viel verdient man als Tischlereitechniker in Österreich? Das Einstiegsgehalt für Tischlereitechniker liegt in Österreich zwischen 1.910 und 2.130 Euro. Wie das Lehrlingseinkommen auch, ist auch das Gehalt davon abhängig, unter welchem Kollektivvertrag du angestellt bist. Bedenke außerdem, dass es bei dem Einstiegsgehalt wahrscheinlich nicht lange bleiben wird, mit wachsender Berufserfahrung und wachsender Verantwortung wird auch dein Gehalt steigen.

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Bildnachweis: „Tischlereitechniker an einer Maschine unterweist zwei Lehrlinge“ © goodluz / Fotolia ; „Mann bohrt Holzbalken“ © -stock.adobe.com ; „Tischlerinnen im Betrieb“ © EVERYPIXEL -stock.adobe.com ; „Frau misst Holzbalken“ © -stocck.adobe.com