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Gold- und Silberschmied und Juwelier / Gold- und Silberschmiedin und Juwelierin
Lehre & Beruf

Lehre Gold- und Silberschmied und Juwelier

Als Gold- und Silberschmied und Juwelier fertigst du Schmuck sowie Schmuckgegenstände aus Gold und anderen Edelmetallen an. Je nach Schmuckstück arbeitest du auch mit Edelsteinen, Schmucksteinen oder Materialien wie Perlen oder Korallen. In deinem Job als Goldschmied, als Silberschmiedin oder als Juwelier bist du also Handwerker und Künstler zugleich – hier sind Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt!

Berufsbild Gold- und Silberschmied/in & Juwelier/in

Falls du mit dem Gedanken spielst, nach deinem Schulabschluss den Lehrberuf des Gold- bzw. Silberschmieds und Juweliers auszuüben, findest du hier Tipps und Informationen zum Alltag und den Aufgaben von Juwelierinnen. Außerdem verraten wir dir, welche Voraussetzungen du mitbringen musst, um den Lehrberuf des Goldschmieds anzutreten und beantworten dir die wichtigsten Fragen zum Thema.

Was ist ein Goldschmied?

Solltest du dich noch fragen, was ein Goldschmied bzw. eine Goldschmiedin überhaupt ist, findest du hier die Antwort: Ein Gold- und Silberschmied und Juwelier arbeitet im Umgang mit Edelmetallen und stellt Gegenstände und Schmuckstücke aus Bronze, Silber, Gold oder anderen Metallen her. Die Berufsbezeichnung des Juweliers wird zwar häufig vor allem mit der Arbeit im Geschäft verbunden, jedoch handelt es sich um ein und denselben Lehrberuf in Österreich.

Was machen Gold- und Silberschmiede?

Als Gold- und Silberschmied und Juwelier stellst du Schmuckstücke wie Ketten, Armbänder, Ringe oder Gebrauchsgegenstände mit Schmuckcharakter wie beispielsweise Pokale oder Schlüsselringe her. Zu den Tätigkeiten von Juwelierinnen zählen damit das Verzieren von Schmuckstücken durch Fräsen, Stechen oder Ziselieren, also eine Form der Metallbearbeitung, sowie das Veredeln von Oberflächen.

Goldschmiede wenden verschiedene Maschinen wie Motoren oder Walzen an, um das Material zu schleifen und zu formen. Außerdem gehört auch das abschließende Reinigen und Polieren von Schmuckstücken zu den Tätigkeiten von Silberschmiedinnen.

Als Goldschmied fertigst du aber nicht nur Schmuckstücke selbst an, sondern reparierst und änderst diese auch – zum Beispiel passt du Ringe auf die richtige Größe an oder reparierst ein gerissenes Kettenglied.

Wie arbeitet ein Goldschmied?

Gold- und Silberschmiedinnen sind in der Entwicklung und dem Erstellen von Schmuck tätig. Dabei gehen sie auf Kundenwünsche ein, erstellen aber auch selbstständig Vorlagen und Entwürfe für Schmuckstücke. In diesem Job hast du also die Chance, dein eigenes Design zu entwickeln und Schmuck und Gegenstände nach deinem individuellen Geschmack zu gestalten. Als Juwelier musst du daher gleichzeitig kreativ sein, aber auch auf die Forderungen deiner Kunden eingehen können – Beratung darf hier also nicht zu kurz kommen.

Präzises und filigranes Arbeiten ist für Gold- und Silberschmiedinnen somit das A und O. Der Schwerpunkt bei der Arbeit von Goldschmieden liegt auf dem Behandeln und Veredeln von Metallen sowie dem richtigen Bedienen von Maschinen. Wenn du als Juwelier arbeiten möchtest, solltest du dich also auf handwerkliche Tätigkeiten wie Schleifen, Polieren oder Ziselieren einstellen.

Wo arbeitet ein Goldschmied?

Goldschmiede oder Silberschmiedinnen arbeiten vorwiegend in kleinen bis mittelgroßen Gold- und Silberschmieden. Dabei sind Juwelierinnen meistens auch in Verkaufsräumen tätig.

Eher selten arbeiten Goldschmiede auch in Betrieben der Schmuckindustrie. Dabei liegt der Schwerpunkt hauptsächlich auf der Arbeit mit Maschinen und eher weniger auf der individuellen Handarbeit. In beiden Fällen arbeitest du vor allem in Werkstätten und Fertigungshallen – deine Arbeit findet im Grunde also nur im Innenraum statt.

Je nach Betrieb kannst du dich entweder auf feste oder flexiblere Arbeitszeiten einstellen: Bist du in einem Juweliergeschäft angestellt, musst du dich nach den Geschäftszeiten richten. Juwelierinnen in der Industrie arbeiten teilweise auch in Schichtarbeit.

In kleineren Goldschmieden ist – abhängig vom Unternehmen – auch eine freiere Gestaltung deiner Arbeitszeit möglich. Bevor du also deine Lehre beginnst, solltest du dir genau überlegen, in welchem Unternehmen und welchem Umfeld du arbeiten möchtest.

Goldschmied schmiedet Ringe Goldschmied stanzt Zeichen Goldschmied schmilzt Edelmetall

Lehre zum Goldschmied / zur Goldschmiedin

Wie kann man Goldschmied werden?

Wie werde ich Goldschmied? Wie werde ich Juwelier? Gold- und Silberschmied und Juwelier ist in Österreich ein Lehrberuf. Die Goldschmied-Lehre absolvierst du dual, das heißt, sowohl in Berufsschule als auch im Lehrbetrieb. Im Schnitt dauert diese in Österreich 3,5 Jahre. Die Lehre zur Gold- oder Silberschmiedin wird in der Regel auch vergütet – du kannst dich also bereits während deiner Lehrjahre auf ein geregeltes Gehalt freuen.

Im Lehrbetrieb lernst du die praktische Seite des Berufs kennen: Du erlernst Arbeiten wie Schleifen, Polieren und Oberflächenbehandlung sowie den richtigen Umgang mit Material und Geräten. Der Schwerpunkt während der Silberschmied-Ausbildung liegt meistens auf dem praktischen Arbeiten, du verbringst also mehr Zeit im Betrieb als in der Schule.

In der Berufsschule werden die Lehrlinge mit theoretischen Inhalten und Hintergründen vertraut gemacht. Die Kurse vermitteln wichtige Informationen, die in deinen beruflichen Alltag integrieren werden.

Abgesehen von der dualen Lehre gibt es in Österreich, beispielsweise in Wien, auch die Möglichkeit, eine schulische Goldschmied-Ausbildung im Rahmen der Berufsbildenden Mittleren Schule zu absolvieren.

Die Dauer dieser Ausbildung hängt von deinem Schultyp sowie dem genauen Beruf ab und dauert zwischen 1 bis 4 Jahren. Hier schließt du mit einer Abschlussprüfung und gegebenenfalls mit deiner AHS-Matura ab. Aber Achtung: Schulische Ausbildungen werden in Österreich normalerweise nicht bezahlt.

Eine weitere Option, um Juwelierinnen auszubilden, sind Lehrgänge. Diese Kurse haben oftmals andere Anforderungen als Lehren oder schulische Ausbildungen. Solltest du dich für einen dieser Kurse interessieren, solltest du unbedingt bedenken, dass hier häufig eine Gebühr fällig wird: In solchen Kursen erhältst du also kein Gehalt, sondern zahlst für den Lehrgang. Außerdem finden die Veranstaltungen dieser Kurse häufig über den ganzen Tag verteilt statt, sind also zeitlich anders aufgebaut als andere Lehren.

Welche Eigenschaften braucht man als Goldschmied?

  • Manuelle Geschicklichkeit: Da der Schwerpunkt als Goldschmied auf dem filigranen Arbeiten liegt, solltest du handwerklich geschickt sein und eine ruhige Hand haben.
  • Zeichnerische und gestalterische Fähigkeiten: Vor allem wenn es um das Erstellen von Skizzen oder ersten Modellen geht, solltest du wissen, wie man einen Entwurf zeichnerisch umsetzt.
  • Kreativität: Natürlich ist beim Fertigen von Design und Schmuck auch Kreativität gefragt! Hier hast du die Möglichkeit, deinen eigenen Ideen nach deiner Vorstellung umzusetzen.
  • Technisches Verständnis: Um mit Materialien wie Gold, Silber oder Platin sowie den richtigen Geräten umzugehen, solltest du verstehen, wie diese arbeiten und funktionieren.
  • Räumliches Denken und Sehen: Um Gegenstände und Schmuckstücke herzustellen, solltest du einen Blick für Details haben und Größen sowie Abstände gut einschätzen können.

Voraussetzungen für die Ausbildung

Schulfächer
  • Kunst
  • Mathematik / Chemie
  • Deutsch
Stärken
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Gestalterische Fähigkeiten
  • Sorgfalt & Präzision
Arbeitsbedingungen
  • Werkstatt
  • Körperliche Beanspruchung
  • Zeiten je nach Betrieb

Was für einen Abschluss braucht man, um Goldschmied zu werden?

Wenn du dich für eine duale Lehre entscheidest, um deine Karriere als Gold- oder Silberschmiedin zu starten, solltest du die Schule mit der Mittleren Reife abgeschlossen haben, also die Schule für 9 Jahre besucht haben. Unter Umständen kann es auch Ausnahmen geben – das kommt aber ganz auf den jeweiligen Betrieb oder das Unternehmen an, in dem du den Lehrberuf studieren möchtest.

Um für die Lehre als Juwelier gewappnet zu sein, solltest du gute Schulnoten in Kunst, Mathe, Chemie und Deutsch mitbringen. Aufgrund der handwerklichen Arbeit sowie des Erstellens von Skizzen liegt der Schwerpunkt natürlich auf Fächern wie Kunst und Mathe. Chemie kann dir dabei helfen, die verschiedenen Metalle besser zu verstehen. Zu deinen Inhalten während der Lehre gehört auch die Beratung und Betreuung von Kunden – dabei können dir gute Kenntnisse in Deutsch weiterhelfen.

Wie viel verdient man in der Lehre zum Goldschmied?

Juwelierinnen, die eine duale Lehre absolvieren, können sich in der Regel auf folgendes Lehrlingseinkommen einstellen:

  • 1. Lehrjahr: 850 Euro
  • 2. Lehrjahr: 1.045 Euro
  • 3. Lehrjahr: 1.363 Euro
  • 4. Lehrjahr: 1.810 Euro

Die genaue Höhe deines Gehalts hängt davon ab, ob du im Metall- und Elektrogewerbe oder in der Metallindustrie angestellt bist. Auch hier gilt also wieder: Informieren lohnt sich!

Quelle: AMS Berufslexikon.

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Wie können sich Goldschmiede weiterbilden? Nach der abgeschlossenen Lehre gibt es für Goldschmiede und Goldschmiedinnen einige Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung.

Du kannst generell 3 Arten von Weiterbildungen machen:

  • Anpassungsfortbildung (Spezialisierung)
  • Aufstiegsfortbildung (Weiterbildung)
  • Studium

Weiterbildung nach der Lehre zum Goldschmied / zur Goldschmiedin

Mit einer Anpassungsfortbildung kannst du dir zusätzliches Wissen aneignen und dich von anderen abheben. Hier ein Überblick über mögliche Tätigkeiten, auf die du dich spezialisieren kannst:

  • Schmuckstücke reparieren und umarbeiten
  • Schmuckstücke industriell herstellen
  • Spezielle Schmuckstücke anfertigen
  • Neue Produkte und Design entwickeln
  • Auf Ziergegenstände oder Goldschmuck spezialisieren

Zudem werden einige Kurse und Veranstaltungen vom Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) angeboten. Die Inhalte dieser Kurse reichen von Edelsteinkunde über das Restaurieren von Schmuckstücken bis zu 3D-Vorbereitung. Vorsicht: Viele dieser Kurse sind nicht kostenlos. Informiere dich also immer erst über die jeweilige Veranstaltung.

Möchtest du beruflich aufsteigen, bietet sich eine Aufstiegsfortbildung an. Als Goldschmied hast du unter anderem folgende Optionen:

  • Schmuckdesigner/in
  • Metallgestalter/in
  • Vergolder/in

Natürlich hast du auch die Option, einen Handwerksmeister zu machen und so weitere Bildung im Bereich der Goldschmiede zu erfahren. Mit einem Meisterbrief in der Tasche eröffnen sich weitere Chancen zur beruflichen Entwicklung: Auf diese Weise kannst du auch Lehrlinge ausbilden und in ihrer beruflichen Bildung und Entwicklung unterstützen. Außerdem ist es als Meister wahrscheinlicher, eine höhere Stellung innerhalb eines Betriebs innezuhaben – zum Beispiel als Werkstattleiter.

Auch ein Studium, zum Beispiel im Bereich Design, bietet sich nach deiner abgeschlossenen Lehre an.

Oder möchtest du dich selbständig in der Wirtschaft machen? Dann kannst du entweder im reglementierten Gewerbe „Gold- und Silberschmied/In, Gold-, Silber- und Metallschläger/In" tätig werden oder auch das freie Gewerbe „Graveur/In" ausüben.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Goldschmied

Ist Goldschmied ein Beruf mit Zukunft? Der Beruf des Juweliers oder der Juwelierin ist ein sehr seltener Beruf – sowohl in Österreich als auch in Deutschland. Auch das Angebot der Lehrstellen zeugt von erheblichen Schwankungen: Während vor einigen Jahren noch rund 50 Lehrlinge in Österreich ausgebildet wurden, gibt es mittlerweile nur noch etwa die Hälfte an Lehrstellen. Durch die steigende Preiskonkurrenz in der Wirtschaft sind gut bezahlte Stellen für Goldschmiede daher umkämpft.

Dennoch gilt: Die Arbeit von Goldschmiedinnen wird geschätzt. Außerdem begeistern sich Menschen seit etlichen Jahren für Schmuckstücke und traditionelles Handwerk. Da heute mehr Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird als einige Jahre zuvor, zahlt es sich aus, sich mit der Aufarbeitung und Restauration von alten Schmuckstücken zu beschäftigen oder darauf sogar den eigenen Schwerpunkt auszurichten.

Tipp: Um aus der Masse herauszustechen, lohnt es sich, sich auch im traditionellen Handwerk mit modernen Methoden zu beschäftigen und Bildung in diesen Bereichen zu erlangen: Für Silberschmiedinnen bietet es sich also zum Beispiel an, sich mit 3D-Druck zu beschäftigen und innovative Methoden in das eigene Design einzubinden.

Du brauchst weitere Hilfe oder Beratung bei der Berufswahl? Wenn dich das Handwerk interessiert, könnte der Artikel über Handwerksberufe spannend für dich sein. Oder aber du machst unseren kostenlosen Berufstest, um herauszufinden, welcher Beruf zu dir passen könnte.

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Bildnachweis: „Goldschmied arbeitet mit Zange“ © Ingo Bartussek – stock.abobe.com; „Ringe schmieden“ © Benjamin Heinzel (BEN) – stock.adobe.com; „Goldschmied stanzt Zeichen in einen Ring“ © Maren Winter – stock.adobe.com; „Goldschmied schmilzt Edelmetall“ © Oleksandr Briagin – stock.adobe.com.